Demonstrationen stehen (gottseidank) nicht auf der regelmäßigen Tagesordnung eines Naturschutzverbandes, wie dem LBV. Dennoch ist es auf jedem Fall wert, auf die Straße zu gehen, wenn es um
unseren Spessart geht!
Nachdem der Verein "Wir im Spessart" und der Bauernverband zu einer Demonstration anlässlich des Besuches von Umweltministerin Ulrike Scharf in Aschaffenburg aufgerufen haben, haben sich auch
Mitglieder des LBV und anderer Umweltverbände veranlasst gefühlt, ebenfalls Flagge zu zeigen - allerdings aus anderer Richtung! Dabei geht es beiden Lagern um die Frage: soll der Spessart
ein Nationalpark werden?
Die Gegner hatten hierzu mindestens 200 Traktoren angekündigt, die als Schleppersternfahrt durch den Spessart betitelt wurde. Von den 1.000 Gegendemonstranten blieben die Hälfte lieber
daheim, so dass sich die Anzahl der Nationalparkgegner im überschaubaren Rahmen hielt.
Vergleichsweise gut aufgestellt standen die Naturschutzverbände vor dem Landratsamt in Aschaffenburg. Erfreulicher Weise waren beinahe doppelt so viel Menschen, als erwartet gekommen, um die
vielen Banner und Plakate für einen Nationalpark hoch zu halten, um damit der Ministerin den Rücken zu stärken. Neben BN und Greenpeace hatten sich die Friedenstrommler spontan den Naturschützern
angeschlossen und unterstützten die gemeinsame Botschaft in akustisch Form.
Neben den stichhaltigeren Argumenten, hatten wir die schöneren Plakate und Transparente, sowie die bessere Verpflegung als unser Gegenüber. Diese Aktion hat an diesem Vormittag auf jedem Fall die
Naturschutzverbände noch enger zusammengeführt!
Das Trillerpfeifen-Konzert der Gegner fand seinen Höhepunkt, als Umweltministerin Scharf das Gelände betrat. Die unfreundliche Begrüßung honorierte die Politikerin mit einem kurzen Gespräch
mit der Pro-Seite, bevor sie hinter den Glastüren des Landratsamtes verschwand. Dort fand ein Informationsgespräch mit den betroffenen Bürgermeistern und Landräten statt, dessen Ausgang in den
Medien zu verfolgen ist.
Bleibt zu hoffen, dass sich die Gemüter nach der Heimfahrt in den Spessart ein wenig beruhigt haben und dass die Diskussion nach der Informationsveranstaltung in konstruktiver Art und Weise und
vor allem sachlich weitergeführt werden kann. Und dass einige Gegner im Plenum erkannt habe, dass das Angebot der Ministerin, im Spessart einen Nationalpark zu schaffen auch Chancen für die
Region bringt!
Die Hand des LBV bleibt dahingehend jedenfalls weiterhin ausgestreckt!