Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Ackern für die Zukunft: nachhaltige Landwirtschaft heute und morgen

Das Modellprojekt 2019

In diesem Jahr setzen wir mit dem Projekt "Ackern für die Zukunft: nachhaltige Landwirtschaft heute und morgen" einen Schwerpunkt beim Thema Landwirtschaft. Wir befassen uns mit verschiedenen Formen der Landwirtschaft und beleuchten die Hintergründe: Welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Betriebsformen für die Landwirte, mit welchen Problemen haben diese zu kämpfen? Welche Auswirkungen haben verschiedene Formen der Landwirtschaft, und welche Mitbestimmungsmöglichkeiten haben wir als Bürger, Verbraucher und Konsumenten? Wie gelingt ein Weg in eine nachhaltige Landwirtschaft für uns und zukünftige Generationen?


Veranstaltungen für Erwachsene und Familien

Feldhasen (Claudia Becher, LBV-Bildarchiv)
Feldhasen (Claudia Becher, LBV-Bildarchiv)

In unserem öffentlichen Veranstaltungsprogramm bieten wir in diesem Jahr eine "Reihe Landwirtschaft" an. Darin gibt es Führungen zu unseren Kooperationspartnern, bei denen wir einen Einblick in verschiedene Formen der Landwirtschaft gewähren. Bei einer Führung zum Vogel des Jahres 2019, der Feldlerche, geht es um landwirtschaftliche Flächen als Lebensraum. Über diese informiert auch ein Vortrag zum Insektensterben. Der Frage, mit welchen landwirtschaftlichen Methoden alle Menschen ernährt werden können widmen wir uns bei der Filmvorführung zu "10 Milliarden - wie werden wir alle satt?". Doch nicht nur in der Theorie setzen wir uns mit Nachhaltigkeit auseinander: Bei "Aschaffenburg is(s)t bunt" kochen wir dann selbst interkulturell und wagen den Blick über den Tellerrand. 

Anregungen dazu, wie man selbst aktiv werden kann geben wir beim Workshop zum bauen von Hochbeeten und beim Eltern-Kind-Termin zum basteln von Insektennisthilfen.

 

Beim Streuobstfest für Groß und Klein widmen wir uns diesem besonderen Kulturlebensraum in unserer Region.

 

Alle Termine finden Sie in unserer Termindatenbank.

Was geht ab auf dem Bauernhof? - wir besuchten den Lindenhof

Auf Tuchfühlung mit Hühnern, Schweinen, Kaninchen und Kühen gingen Kinder und Erwachsene bei zwei Hofführungen des LBV. Im Rahmen des aktuellen Projektes „Ackern für die Zukunft“ bietet der Naturschutzverband Führungen in landwirtschaftlichen Betrieben an. So wurde kürzlich der Lindenhof bei Niedernberg Großostheim besucht...


Schweinezucht und Ackerbau - wir besuchten den Rupertshof

Bei einer weiteren Hofbesichtigung stand der Rupertshof bei Großostheim im Mittelpunkt. Seit 1967 führt dort die Familie Seitz den Bauernhof. Auf etwa 200 ha Fläche bauen sie unterschiedliche Feldfrüchte an. Darunter mehrere Getreidearten, Mais, Raps und Zuckerrüben...


Jugendseminar "Ackern für die Zukunft"

Jugendseminar auf dem Lindenhof bei Niedernberg (Sabine Michael)
Jugendseminar auf dem Lindenhof bei Niedernberg (Sabine Michael)

Kühe oder Ziegen versorgen, Schweine besuchen, Äpfel auf der Streuobstwiese auflesen und Apfelsaft daraus pressen, eine Wildblumenwiese einsäen, die Arbeit auf einem Bauernhof kennen lernen, selbst ein Produkt herstellen und verkaufen. Ist das dein Ding? Dann bist du bei unserem Jugendseminar „Ackern für die Zukunft“ genau richtig.

 

Wir treffen uns ab April etwa einmal monatlich Mittwochnachmittags von 16:00 bis 18:00 Uhr bei Bauernhöfen in der Region.

Wir treffen uns bei:

- einem konventionellen Bauernhof (10.04.)

- einem Selbstversorgerhof (15.05.)

- einem Biobauernhof (26.06.)

- einem Erlebnisbauernhof (24.07.)

- dem Schlaraffenburger Streuobsprojekt  (Samstagstermin Oktober)

 

Außerdem wollen wir selbst ein Produkt herstellen, welches wir z.B. samstags am Wochenmarkt verkaufen. Beim Streuobstfest des LBV am Samstag, den 05.10.2019 stellen wir unser Projekt vor.

 

Das Jugendseminar ist für die Altersgruppe von 10 bis 15 Jahren gedacht. Die Teilnahme ist kostenlos.

Kennen lernen und Einstieg ins Thema

Zum Start des Jugendseminars traf sich eine Gruppe von Interessierten aus dem ganzen Landkreis Aschaffenburg in der Umweltstation Kleinostheim. Zum Teil war ein Freund, eine Freundin oder ein Geschwister dabei, aber sonst kannten sich die Teilnehmer noch nicht. Deshalb nutzte Projektleitung Sabine Michael den Termin nicht nur für einen thematischen Einstieg, sondern startete erstmal mit ein paar Kennen lern- und Kooperationsspielen. Nachdem die Teilnehmer und Teilnehmerinnen sich ein bisschen kennen gelernt hatten wagten wir den Blick über den Tellerrand und befassten uns mit Hilfe von Bildkarten aus dem Eine Welt Laden Aschaffenburg mit der globalen Ernährungssituation. Jeder suchte ein Bild aus, das er interessant fand und mit dem er oder sie sich genauer befassen wollte und stellte dann eine Familie vor, die mit den in einer Woche verzehrten Lebensmittel fotografiert worden war. Dabei fielen uns die Unterschiede zwischen Arm und Reich, gesunder und ungesunder Ernährung und unterschiedlichen Lebensstilen sofort ins Auge. Danach reflektierten wir unsere eigene Ernährung und schauten uns an, was ein durchschnittlicher Deutscher im Laufe seines Lebens statistisch isst. Dabei kommen einige Tausend Tiere zusammen, der Großteil davon Hähnchen. Wir fragten uns, woher all dieses Fleisch stammt und wo das Viehfutter angebaut wird. Dabei zeigte sich, dass die Teilnehmer bereits äußerst gut Bescheid wussten und viele Informationen zur Diskussion beisteuern konnten. 

Nach zwei interessanten Stunden verabschiedeten wir uns - der nächste Termin sollte uns zur Arche Armin, einem Selbstversorgerhof, führen.

 

Für diesen Termin war ursprünglich ein Besuch auf einem konventionellen Hof geplant. Aus organisatorischen Gründen musste dieser abgesagt werden.

„Ackern für die Zukunft“ bei der Arche Armin

„Wie schafft man es eigentlich, sich weitestgehend selbst zu versorgen?“ Diese Frage stand beim Besuch des LBV-Jugendseminars „Ackern für die Zukunft“ auf der Arche Armin in Schweinheim im Vordergrund. Christl Hock begrüßte die Gruppe am Rand der Flächen der Arche Armin und führte sie über saftig grüne und blühende Wiesen hin zum Hof. Dabei wies sie die interessierten Jugendlichen auf essbare Pflanzen hin, die später zu einem leckeren Kräuterquark verarbeitet wurden. Am Hof angekommen stärkte sich die Gruppe mit einem Tee aus frisch gepflückter Minze und legte eine Blühwiese für Insekten an. Von dieser profitieren auch die Bienenvölker auf der Arche Armin, deren Honig die Teilnehmer und Teilnehmerinnen probieren durften.

Anschließend stellte Christl Hock die alten Nutztierrassen auf dem Hof vor, für deren Erhalt sie sich gemeinsam mit ihrem Mann Armin einsetzt. Neben Enten, Schafen und Ziegen gibt es auch die Hängebauchschweine, von denen die Jugendlichen besonders begeistert waren. Bald fand ein Fachgespräch statt, bei denen Vor- und Nachteile verschiedener Schweinerassen besprochen wurden. Danach durften sie die verschiedenen Oldie-Traktoren der Hocks bewundern, und auch hier wurde über die Modelle gefachsimpelt und auf den unterschiedlichen Modellen probe gesessen. „Es war ein schöner, erlebnisreicher und informativer Nachmittag,“ fand auch Sabine Michael von der Umweltstation Naturerlebnisgarten des Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V., die das Jugendseminar „Ackern für die Zukunft“ leitet.

Besuch auf dem Bio-Ziegenhof "Der Berghof"

An einem der heißesten Tage des Jahres fand unser Nachmittagstermin auf dem "Berghof" statt. Am Rand von Schöllkrippen liegt dieser Hof der Familie Schudt, die sich vor einigen Jahren dazu entschlossen hat, neben seinen Kühen auch Ziegen zu halten. Herr Schudt führte die Gruppe über seinen Hof und berichtete aus dem Alltag des Berghofs und von den Vor- und Nachteilen, die seine Form der Bewirtschaftung mit sich bringt. Mit der Ziegenmilch wird auf dem Berghof ein Nischenprodukt hergestellt, weshalb die Hofkäserei und der Hofladen zur Produktion und Vermarktung der Produkte sinnvoll sind. Damit all dies funktioniert, ist ein hohes persönliches Engagement wichtig.

Da die Natur für die Familie im Mittelpunkt ihres Tuns steht, bewirtschaftet  sie die Felder und Wiesen, auf denen das hochwertige Futter für ihre Tiere wächst, ökologisch. Nach der Besichtigung des Ackers ging es in den Ziegenstall, wo die Ziegen gerade gemolken wurden und sich anschließend wieder im Schatten ausruhten. Ein paar neugierige Tiere kamen dann trotzdem, um zu schauen, wer sie heute besuchte. Herr Schudt schilderte, wie eine artgerechte Ziegenhaltung aussieht und wo die Tiere ihrem Bedürfnis zu klettern oder sich etwas zurück zu ziehen nachkommen können.  Nach dem Besuch im Ziegenstall entstand ein Gespräch über artgerechte Haltung anderer Nutztiere, v.a. der Legehühner.

Zum Abschluss besuchte die Gruppe Frau Schudt im Hofladen und verglich dort Kuh- mit Ziegenmilch. Interessanterweise schmeckte die Ziegenmilch den Meisten am besten und es wurde der Tipp abgegeben, dass es sich um  Kuhmilch handelt. Der Ziegenkäse, den Frau Schudt anbot, war besonders köstlich und nun war allen klar, warum der Berghof mit seinen Produkten so erfolgreich ist.

„Ackern für die Zukunft“: Mit dem LBV beim Lindenhof

Der Lindenhof bei Niedernberg ist vor allem für seinen Reitstall bekannt, aber dass es dort noch einiges mehr zu entdecken gibt, fanden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des LBV-Jugendseminars „Ackern für die Zukunft“ beim dortigen Besuch heraus. An einem heißen Nachmittag erkundeten sie den Lindenhof und besuchten zuerst die Esel. Herr Reinhart, Landwirtschaftsmeister und Betreiber des Lindenhofs, zeigte gemeinsam mit seiner Tochter den richtigen Umgang mit den z.T. mit der Flasche aufgezogenen und sensiblen Tieren. Dass die Familie Reinhart ein Herz für alte und verletzte Tiere hat, zeigte sich auch bei den Hühnern. Das Huhn „Henriette“, dem die Füße angeknabbert wurden hat einen sicheren Platz bei den Hasen gefunden. Bei den Hühnern wurde der Unterschied zwischen den Hühnern auf dem Lindenhof, die nachmittags den gesamten Hof als Freilauf nutzen können und einem Huhn aus der Legebatterie, das kaum Platz hat und eine hohe Zahl an Eiern legt, deutlich. Anschließend ging es zu den Kühen des Lindenhofs und ihren Kälbern, welche die Familie Reinhart für den Eigenbedarf hält. Die Teilnehmer fütterten die Kühe mit Begeisterung und es wurde über die Verschwendung von Lebensmitteln und die Bedingungen der Rinderhaltung gesprochen.

Die Familie Reinhart nutzt das auf den eigenen Flächen produzierte Heu und Stroh für ihre Tiere. Der heiße Nachmittag, an dem Temperaturrekorde aufgestellt wurden, brachte die Frage nach den Folgen des Klimawandels auf die Produktion auf. Diese sind schon spürbar – im letzten Jahr hatte die Familie Probleme, ihre Tiere zu versorgen, und auch in diesem Jahr rechnen sie aufgrund der anhaltenden Trockenheit mit einem geringeren Ertrag.

Bei diesem Wetter brauchten auch die Teilnehmer und Teilnehmerinnen eine kleine Pause. Familie Reinhart stellte Butterbrot und Gurken bereit und bei dieser Stärkung gab es im Schatten Raum für allgemeine Fragen der Jugendlichen. Diese waren interessiert an Herrn Reinharts Position zu Pflanzenschutzmitteln wie Glyphosat.

Frisch gestärkt gab es dann zum Abschluss ein weiteres Highlight: Die Tierfreunde durften zwei der Pferde putzen. Eines der Pferde, der fast 30 Jahre alte Flip, hat sein Auge verloren und sich dank der Pflege auf dem Lindenhof gut daran gewöhnt. Er darf wie andere verletzte oder alte Pferde einen ruhigen Lebensabend auf dem Hof verbringen. 

Mit Schlaraffenburger auf der Streuobstwiese

Nachdem bei den vorherigen Terminen verschiedenste Formen der klassischen landwirtschaftlichen Betriebe besucht wurden und wir dort einen Einblick in den dortigen Alltag bekamen, führte der letzte Termin das Jugendseminar auf die Streuobstwiese. Dort erntet das Schlaraffenburger Streuobstprojekt Äpfel und stellt daraus verschiedene Produkte vom Apfelsaft über Apfelwein und Apfelsecco bis zu Apfelessig und Apfelchips her. Alex Vorbeck von Schlaraffenburger führte uns über diesen besonderen und wertvollen Kulturlebensraum, der typisch für unsere Region am Untermain ist und viele z.t. seltene Arten wie den Steinkauz beherbergt. Er zeigte, wie Erhalt und Nutzung der Streuobstwiesen zusammen hängen und schilderte wie wichtig es auch für ihn ist, wirtschaftlich zu sein und einen Betrieb mit mehreren Mitarbeitern zu führen. Neben der Ernte und Verarbeitung der Äpfel nehmen die Pflege der Streuobstwiesen und die Vermarktung der Produkte viel Zeit in Anspruch.

Alle Teilnehmer kannten den Apfelsaft von Schlaraffenburger bereits und packten begeistert mit an, als es darum ging, selbst Äpfel aufzulesen und mit der Apfelkelter der LBV-Umweltstation aus eigener Kraft Apfelsaft daraus herzustellen. In kürzester Zeit waren etliche Liter Saft gepresst. Nun hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Eindruck von der Herstellung des Saftes bekommen. Sie freuten sich schon darauf, beim bevorstehenden Apfelmarkt selbst Apfelmost zu verkaufen und das Jugendseminar vorzustellen.

Projektpräsentation mit Plakaten

Für die Präsentation des Projektes erstellte die Gruppe in der Umweltstation Plakate zu den Besuchen auf den verschiedenen Höfen.

Mit Schlaraffenburger auf dem Apfelmarkt

Am 13.Oktober fand der Abschluss des Jugendseminars auf dem Apfelmarkt in Elsenfeld statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jugendseminars verkauften frisch gepressten Most und kamen mit den Gästen sowie den anderen Ausstellern ins Gespräch und präsentierten dort ihr Projekt.

Ferienseminar in den Osterferien 15.-18.04.2019

Mohn im Dinkel (Dr. Eberhard Pfeuffer, LBV-Bildarchiv)
Mohn im Dinkel (Dr. Eberhard Pfeuffer, LBV-Bildarchiv)

In den Osterferien bieten wir ein viertägiges Ferienseminar zum Thema Landwirtschaft an.  Mit Kindern zwischen 8 und 12 Jahren befassen wir uns vom 15.-18.04.2019 in der Umweltstation Naturerlebnisgarten mit den verschiedenen Aspekten der Landwirtschaft .

 

Zeit zum Ankommen ist ab 08:00 Uhr, um 09:00 Uhr geht es los und wir widmen uns dem Thema des Tages. Thematisch passend gibt es jeden Mittag ein zum Teil gemeinsam hergestelltes Mittagessen. Um 13:00 Uhr ist das Seminar zu Ende. 

 

Die Themen für zwei Tage stehen schon fest:

·         Rettet die (Wild)bienen! Wir beschäftigen uns mit den Bestäubern und bauen Nisthilfen für Wildbienen

·         Prima Klima? Warum ist das Klima so wichtig für uns und wie klimafreundlich ist unser selbst zusammengestellter Burger?

 

Bei den anderen Themen wird gewählt: Jeder gibt bei der Anmeldung seine beiden Lieblingsthemen an. Wir befassen uns mit den beiden Themen, welche die meisten Stimmen bekommen haben:

·         Bodenforscher: Woraus besteht unser Boden eigentlich und warum ist er wichtig für die Landwirtschaft?

·         Vom Korn zur Pizza: Wir befassen uns mit dem Getreideanbau, mahlen Getreide und machen daraus einen Pizzateig. 

·         Wilde Kräuter: Wir legen im Garten ein Wildkräuterbeet an und bereiten uns eine leckere Mahlzeit mit Wildkräutern zu.

·         Faire Schokolade: Wir gehen dem Anbau und der Verarbeitung von Schokolade auf den Grund und machen selbst Schokolade.

 

Es ist eine Anmeldung erforderlich, die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt. Die Kosten betragen 40 Euro inklusive Mittagessen.

LBV Ferienseminar Landwirtschaft
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