Die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU) Landesverband Bayern e.V. initiierte eine bayernweite Pflanzaktion, an der sich auch unsere Umweltstation im Frühjahr 2021 beteiligte.
Unter dem Motto: „Umweltbildung trägt Früchte“ säten wir gemeinsam mit Landrat Dr. Alexander Legler und dem zweiten Bürgermeister, Herrn Dieter Josten ein Blütenbeet ein. Die beiden Politiker
zeigten sich dabei sehr solidarisch und betonten die Wichtigkeit der LBV-Umweltstation Kleinostheim als außerschulischen Lernort.
Thomas Staab, Leiter der Umweltstation wertet die Aktion als öffentliches Signal, dass bald wieder Veranstaltungen im Naturerlebnisgarten stattfinden können.
Die Früchte dieser gemeinsamen Maßnahme werden hoffentlich in einigen Wochen die Insekten ernten, welche sich vom Nektar und dem Blütenpollen der sprießenden Blumen ernähren.
Nach vielen Jahrzenten wurde nun in unserem Landkreis wieder ein Weißstorchenpaar entdeckt, das aktuell brütet. Thomas Staab, Leider der LBV-Regionalgeschäftsstelle freut sich ganz besonders:
„Seit 2002 war Unterfranken lange Zeit ein weißer Fleck auf der Verbreitungskarte des Weißstorches. Dann siedelten sich einige in Geiselwind und in Hammelburg an.“ Vor mehreren Jahren, so erzählt
Staab weiter, kamen die Großvögel auch nach Kleinostheim. In dem „Storchendorf am Untermain“ brüten aktuell 17 Paare, ein neuer Rekord! Daneben gibt es welche in Karlstein und Alzenau. Der
Naturschützer kann sich nicht erinnern, dass in seinen 56 Lebensjahren ein Storch im Landkreis Miltenberg gebrütet hat.
Staab weiß aus anderer Quelle, dass ein Storchenpaar zuletzt 1948 auf dem ehemaligen Pfarrhaus in Sulzbach sein Nest hatte. Naturschützer hatten in den Mainauen bereits vor etwa 20 Jahren eine
Nisthilfe auf dem Dach des Wasserpumphäuschens montiert. Bisher leider ohne Erfolg! „Eine Frage der Zeit, bis auch dort wieder Störche brüten“; sagt LBV-Mitarbeiter.
Umso erfreulicher ist daher die Sichtung eines Weißstorchenpaars in unserem Landkreis.
Die offensichtlich nicht beringten Altvögel haben einen sicheren Brutplatz ausgewählt: ein ehemaliger Graureiherhorst auf einem großen Nadelbaum wurde renoviert. Die Baumbrut befindet sich im
nörlichen Landkreis und die nahegelegenen Mainwiesen versprechen ein gutes Nahrungsangebot, was vor allem während der Jungenaufzucht wichtig ist.
Maria Himmelfahrt ist in den katholischen Gemeinden in Bayern ein Feiertag. In den Kirchen werden nicht selten Kräutersträuße geweiht. In seiner Heimatgemeinde Hausen heißt dieser Strauß
„Würzberre“, sagt Roland Mayer. Er führt die kleine Gruppe durch den LBV-Naturerlebnisgarten in Kleinostheim und erklärt dabei einige Kräuter wie Johanniskraut, Wilder Majoran, Wasserdost,
Pastinak, Wilde Möhre und Rainfarn.
Nicht alle Arten finden Platz in der Würzberre, sagt der Kräuterfreund und hält einen bunten Strauß in der Hand. In seinem Heimatort ist es die Königskerze, die in der Mitte zu ehren Marias in
den Strauß gebunden wird. Im Süden Bayerns füllt diesen Platz eine Lilie. „Zusammenstellung und Anzahl der Kräuter ist regional sehr verschieden“, sagt Mayer. Drei bis 99 verschiedene
Pflanzenarten spielen eine Rolle. „Dabei geht es oft um Glaube und Aberglaube“, so der Fachmann weiter. Mit Stolz zeigt er eine „Dreiteilige Dornendistel“, die er am Plattenberg bei
Kleinwallstadt gepflückt hat. Tatsächlich handelt es sich um die Golddistel, die es in Hausen nicht gibt und dort unter dem anderen Namen bekannt ist.
In den Dachboden gehängt soll der Kräuterstrauß vor Blitzeinschlag schützen. Im Stall wirkt er gegen Viehkrankheiten – wenn man daran glaubt. Und beim Menschen dienen die verschiedenen Pflanzen
als heilender Tee bei kleinen Wehwehchen des Alltags, vor allem in der kräuterarmen Winterzeit.
Zum Abschluss drehten die Teilnehmer eine Runde im Kräuterrondell des Naturerlebnisgartens. Dort konnten sie auch ihre Nase einsetzen und sich durch etwa 30 Küchen- und Heilkräuter schnuppern.
Text/Fotos: Thomas Staab/LBV
Ein ausgewachsenes Weibchen der Gottesanbeterin wurde im LBV-Naturerlebnisgarten in Kleinostheim entdeckt. Das eigenartige Insekt stammt ursprünglich aus Afrika und hat sich über den
Mittelmeerraum verbreitet. Bei uns in Deutschland lebt die Gottesanbeterin in warmen Regionen, zu denen auch der Untermain zählt. Einige Arten verspeisen ihre Männchen gleich nach der Hochzeit.
Mit etwas Glück legt das Weibchen in Kleinostheim noch Eier bevor es im Herbst stirbt.
Das LBV-Team aus Kleinostheim würde sich jedenfalls freuen, wenn es im Juni nächsten Jahres Larven der Gottesanbeterin im Naturerlebnisgarten beobachten könnte.