Hier einige Winterimpressionen Anfang Dezember aus unserem Naturerlebnisgarten in Kleinostheim und vom Bernd Hofer-Haus.
Alle Fotos: Thomas Staab/LBV
Der Abbau von Ängsten und Vorurteilen waren u.a. Gründe für die Führung zum Thema
„(K)ein Leben ohne Spinnen“, im LBV-Naturerlebnisgarten Kleinostheim.
Dabei erfuhren die Teilnehmer Interessantes und Wissenswertes über diese Tiergruppe: Dass manche acht Augen besitzen, viele damit aber nur
hell-dunkel sehen können. Anders die Springspinne, die mit ihren Augen sogar zoomen kann. Generell können Spinnen keine Geräusche wahrnehmen, da sie keine Ohren haben.
„Würde es keine Spinnen geben, so würden wir von tausenden Stechmücken und andere
Plagegeister attackiert werden!“, sagte der Spinnenfreund Michael Herrmann gleich zu Beginn seiner Führung im LBV-Naturerlebnisgarten. Eine unglaubliche Zahl: 800 Millionen Tonnen Insekten werden
weltweit pro Jahr von den Achtbeinern vertilgt, haben Wissenschaftler errechnet!
Herrmann hatte noch weitere Fakten über die Biologie und Lebensweise unserer heimischen Spinnenarten parat.
So gilt als einzige giftige Spinnenart der Dornfinger, der bei uns gerne auf Sandmagerrasen und -Dünen vorkommt. Das unscheinbare mittelgroße,
beige-bräunlich gefärbte Tier ist ein nachtaktiver Jäger. Allerdings braucht man auch diese Spinne nicht zu fürchten, deren Biss dennoch starke Schmerzen verursachen kann. Andere Arten haben kaum
Chancen durch die Lederhaut des Menschen zu beißen.
Wesentlich gefährlicher sei die Zecke – ebenfalls ein Spinnentier, das immer noch unterschätzt wird und das einige schlimme Krankheiten übertragen
kann, so Herrmann.
Bei einem Spaziergang durch den Naturerlebnisgarten wurden dann einige Netze von Baldachinspinnen, das Nest einer Jagdspinne und die schönste ihrer
Art: die Wespenspinne entdeckt.
Für viele Besucher kam das Highlight der
Veranstaltung allerdings zum Schluss! Michael Herrmann präsentierte im Bernd Hofer-Haus einen Teil seiner privaten Vogelspinnensammlung. Nur durch eine dünne Glasscheibe getrennt konnten die
interessierten Gäste verschiedene Vogelspinnenarten und einen großen, schwarzen Skorpion beobachten, der sich beim Einsatz einer Schwarzlichtlampe graugrün verfärbte. Als Souvenir erhielten einige Kinder die leblosen Hüllen der
Vogelspinnen, welche der Referent extra für diese Veranstaltung aufgehoben hatte.
Mit einem Klick auf das Bild, erfahrt ihr, was es im Juli 2020 Neues gibt im Naturerlebnisgarten Kleinostheim.
Dauer: etwa 14 min.
Es wird weiter „gelockert“! Dennoch hält sich aufgrund Vorgaben des Kultusministeriums, Hygienevorschriften und Abstandsbestimmungen der Besucherandrang in unserer LBV-Umweltstation in
Kleinostheim sehr in Grenzen. Es finden nun einzelne Aktionen und Führungen statt – immer die geltenden Hygienevorschriften im Blick! Ein eigenes Hygienekonzept weist auf weitere
Verhaltensregeln und Einschränkungen hin. Trotzdem geht es weiter auf dem 4,2 ha großen Außengelände des LBV-Naturerlebnisgartens. Was im Juli dort im „eingeschränkten Modus“ los war, könnt
ihr in unserem Video sehen.
Der Dauerregen hat Michael Specht vom Schlaraffenburger-Team nichts ausgemacht: souverän montierte er einen neuen Turmfalken-Nistkasten am Bernd Hofer-Haus in Kleinostheim. An dem etwa sieben
Meter hohe Metallmast waren ursprünglich Halogenscheinwerfer angebracht. Jetzt befindet sich an dessen Ende eine neue Nisthilfe für den häufigsten Greifvogel Deutschlands. Wie sein Name verrät
bevorzugt der Turmfalke gerne hochgelegene Brutplätze. Mit etwa 35 cm Größe gehört er bei uns zu den kleineren Greifvögeln. Oft sieht man ihn bei der Jagd rüttelnd in der Luft stehen, wenn er
seine Beute anpeilt, die vorwiegend aus Feldmäusen besteht. Die Art ist bei uns das ganze Jahr anzutreffen. Als ursprünglicher Felsenbewohner besiedelt er seit vielen Jahren auch Türme, hohe
Häuser und Scheunen und lebt somit in direkter Nachbarschaft des Menschen.
Gebaut und zur Verfügung gestellt wurde der attraktive Spezialkasten von Dr. Helmut Siegert. Er ließ es sich nicht nehmen, bei der Montage dabei zu sein und unterstützte die Aktion vor Ort.
Thomas Staab vom LBV bedankt sich ausdrücklich bei beiden und hofft nun, dass in der nächsten Brutsaison gleich ein Turmfalkenpaar den neuen Nistmöglichkeit annimmt.
Hier geht es zur LBV-Turmfalken-Webcam
Nach wie vor ist die LBV-Umweltstation in Kleinostheim für Besucher aufgrund der Corona-Pandemie leider geschlossen! Die menschenleere Situation ist für uns gerade jetzt im Frühjahr zum
eigentlichen Saisonbeginn sehr ungewohnt - beinahe gespenstisch. Dennoch: die Natur und auch Teile des Gartens profitieren von dem Ausnahmezustand. Trotzdem werden selbstverständlich die
Instandhaltungs- und Landschaftspflegearbeiten im Naturerlebnisgarten Kleinostheim weiterhin durchgeführt, und das Leben dort geht relativ unbeeindruckt weiter. Ansonsten wartet eine 4,2 ha
großes und landschaftlich sehr abwechslungsreiches Gelände mit vielen verschiedenen Lebensraumtypen und spannenden Elementen auf baldige neugierige, interessierte und wissensdurstige Besucher und
Entdecker!
Obwohl, oder vielleicht auch gerade weil wir derzeit unser Außengelände geschlossen haben, tut sich so einige im Naturerlebnisgarten! Unsere Gänse hatten bisher noch keine Gelege auf den kleinen
Schilfinseln zu Stande bekommen. Umso mehr waren wir überrascht, als wir zwei neue Tierarten entdecken konnten: Am See tummeln sich seit einigen Wochen mehrere Nutrias. Dies putzigen Nagetiere
sind reine Vegetarier und lassen sich gut beobachten, wenn man sich ruhig verhält.
Zudem hat eine private Wildkamera einige spektakuläre Aufnahmen von Waschbären gemacht. Diese nachtaktiven Tiere sind bei ihrer Nahrungsbeschaffung nicht wählerisch und räubern auch Vogelnester
aus. Weil sie zudem zu den invasiven Arten gehören, sind wir nicht besonders begeistert von deren Anwesenheit.
Gerne werden wir Sie in unregelmäßigen Abständen über den fortschreitenden Frühling in unserem Naturerlebnisgarten informieren.
Wir wünschen Ihnen alles Gute. Freuen Sie sich an schönen Beobachtungen bei Ihren Spaziergängen.
Herzliche Grüße
IHR LBV-TEAM KLEINOSTHEIM