Wer glaubt, die Kinder von heute wären alle Stubenhocker, der konnte sich letzten Mittwoch vom Gegenteil überzeugen: 16 Kinder waren mit ihren Eltern oder Großeltern gekommen, um die Natur im
Landschaftsraum „Neurod“ unterhalb des Erbigs zu entdecken. Kerstin Günther und Meike Kempermann von der Naturschutzjugend im LBV (NAJU) hatten ihre Rucksäcke mit spannenden Spielen und allerlei
Informationen gepackt und führten durch den Nachmittag.
Gleich bei der ersten Station zeigten die Kinder, was in ihnen steckt. Schnell hatten sie die gesuchten Pflanzen gefunden und konnten viele davon benennen. Die neunjährige Johanna wurde
kurzerhand zur Assistentin ernannt und erklärte für alle, dass Sauerampfer lecker im Salat ist und Spitzwegerich sich gut für Hustensaft eignet. „Und man kann die Blätter quetschen und den Saft
auf Mückenstiche reiben“, ergänzte Konstantin.
Weiter ging es durch die Wiesen und dann am Waldrand entlang. Immer wieder zauberten die Referentinnen Material für Spiele aus ihren Taschen, so dass es nie langweilig wurde. Im Wald wurde es
dann dunkel: Augenbinden kamen zum Einsatz. Hier bewiesen nicht nur die Kinder, sondern auch einige Eltern und eine Oma Mut und Vertrauen. Sie ließen sich von ihren Kindern oder Enkeln mit
verbundenen Augen durch das Unterholz zu einem Baum führen, den sie später wiedererkennen mussten. Das war gar nicht so einfach, aber mit Unterstützung der jungen Naturentdecker kein Problem.
Auf der Streuobstwiese, dem Lebensraum des Igels, angekommen, informierten die Referentinnen über die Igel-Aktion von LBV und Bayrischem Rundfunk. Um mehr Informationen über das Leben der Igel zu
gewinnen, sind alle Naturentdecker in Bayern aufgerufen, Igel, die sie sehen, zu melden (www.igel-in-bayern.de). Da sich kein Igel blicken ließ, wurden zum Abschluss eigene Igel aus Naturmaterialien zur Erinnerung an einen schönen Nachmittag
gestaltet.
Die zwei Stunden waren viel zu schnell vorbei, gerne wären einige Kinder noch länger geblieben. Ein Glück gibt es weitere Umweltbildungsangebote in diesem Gebiet. Im Programmheft der Stadt
Aschaffenburg „ABenteuer Umwelt“, das z.B. in öffentlichen Einrichtungen ausliegt, findet sich noch eine reichhaltige Auswahl an Veranstaltungen für Jung und Alt.