Zeichen setzen gegen Müll - Kindergruppe "Fledermäuse" räumt auf
Kleinostheim. Kinder, die freiwillig aufräumen – manche Mutter hätte am vergangenen Wochenende nicht schlecht gestaunt. 11 fleißige Kinder waren mit Handschuh, Zange und Müllsack bewaffnet rund
um den LBV-Naturerlebnisgarten unterwegs, um herumliegenden Müll einzusammeln.
Begonnen hatte der Müll-Aktionstag der NAJU-Kindergruppe „Fledermäuse“ mit einer Büchertauschbörse. Jedes Gruppenmitglied brachte 1-2 ausgelesene Bücher mit, um sie mit den anderen Kindern
zu tauschen. Im Gespräch kam heraus, dass niemand der Anwesenden Bücher wegwirft, sondern lieber zu Bücherflohmärkten oder Bücherschränken gibt. Aber die Anregung, Dinge zu tauschen, die man
selbst nicht mehr braucht, kam gut an.
Bevor die Kinder völlig in ihre neuen Bücher versanken, ging es auf die Jagd nach Plastiktüte & Co. Zu der Aktion aufgerufen hatte die Naturschutzjugend (NAJU), die Jugendorganisation von LBV
(in Bayern) und NABU (bundesweit). Unter dem Motto „trashbusters“ sollen in den kommenden zwei Wochen Aktionen rund um den Müll die Menschen auf das Thema aufmerksam machen. Gerade die
Plastiktüte als sehr langlebiger Umweltverschmutzer, der leider auch Tiere gefährdet, steht im Mittelpunkt der Aktionswochen. Interessiert hörten die Kinder, dass im Pazifischen Ozean
mittlerweile Plastikmüll als zusammenhängende Fläche mit den Ausmaßen von Mitteleuropa schwimmt. Dass viele Tiere, wie Meeresschildkröten, die im Meer herumtreibenden Tüten für Nahrung (Quallen)
halten, stimmte die kleinen Naturschützer sehr traurig und motivierte, sich mit Feuereifer auf die Müllsuche zu begeben.
Die Müll-Aktionswoche „trashbusters“ passt hervorragend zu dem Themenschwerpunkt „Nachhaltigkeit“, mit dem die Fledermäuse sich schon seit dem Frühjahr in ihren monatlich stattfindenden
Gruppenstunden beschäftigen. So wurden u.a. Umschläge und Samentüten aus alten Zeitschriften gebastelt und gegen Spende abgegeben. Dass man allerhand verschiedene Pflanztöpfe im Gelben Sack
findet, stellten die Kinder beim Gärtnern ohne Torf fest: Joghurtbecher, Obstschälchen und Eierkartons wurden mit Sonnenblumen, Petersilie u. a. bepflanzt.
An die Aufräumaktion schloss sich ein Kreativteil an, bei dem Beutel aus Bio-Baumwolle bemalt wurden. Hasen, Fledermäuse, Monster oder Kürbisse – den Kindern fielen viele Motive für ihren
Plastiktütenersatz ein. Natürlich ist allen klar, dass so ein Baumwollbeutel ganz oft benutzt werden muss, damit er wirklich umweltfreundlicher ist als eine Plastiktüte. Aber mal ehrlich – wer
schmeißt denn auch so einen liebevoll gestalteten Beutel weg?
Text und Bilder: Meike Kempermann